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Gedanken zu Neidhart von Gneisenau

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 07.09.2020, 13:32 Uhr
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Wien [ENA] Neidhart von Gneisenau wurde im wahrsten Sinne des Wortes das Kriegshandwerk in die Wiege gelegt. Als nämlich sein Vater 1760 als Artillerieleutnant im Siebenjährigen Krieg als Offizier gegen Preußen diente, befand sich auch wie damals üblich seine hochschwangere Ehefrau im Tross der Armee. So kam es auch, dass sie im Quartier in Schildau zurückbleiben musste und ihr Erstgeborener dort das Licht der Welt erblickte.

Kein Wunder also, dass der 18-Jährige sich schon früh für das Studium der militärischen Mathematik, dem Artilleriewesen und Kartografie an der Universität Erfurt entschied. Nach den "wilden" Studentenjahren, in denen er das großväterliche Erbe durchbrachte, begann er mit seiner militärischen Laufbahn. Aus Geldmangel vermietete Markgraf Karl Alexander Truppen an Grossbritannien für den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Gneisenau meldete sich 1782 zum Einsatz in Nordamerika. Zurückgekehrt begann sein Aufstieg im Preußischen Heer.1806 nahm er erstmals an Kampfhandlungen gegen Napoleon teil. Nach der Niederlage der preußischen Truppen analysierte Gneisenau ihre Fehler und forderte in einer Denkschrift an den König die Volksbewaffnung.

Er verfasste wenig später die "Konstitution für die allgemeine Waffenerhebung des nördlichen Deutschland gegen Frankreich." Das führte dazu, dass er und andere Reformer am Hof des Verrats beschuldigt wurden. Erst nach der französischen Niederlage im Russlandfeldzug 1812 konnten sich in Preußen Reformer wie Gneisenau, Scharnhorst oder Clausewitz durchsetzen. Interessant sind auch seine Briefe von 1813. Am 25. Februar schreibt er an Graf Münster, "Der Geist des Volkes ist vortrefflich. Studenten und Söhne der reichsten Familien sind sogleich auf den ersten Ruf der Regierung als gemeine Soldaten unter die Jäger eingetreten..." Erst am 16. März 1813 als König Friedrich Wilhelm II Napoleon den Krieg erklärte, hatte Gneisenau sein Ziel erreicht.

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