MQ Jahresprogramm ""Paradoxe Intervention"
Wien [ENA] Das MQ Wien hat bei einer Pressekonferenz sein Jahresprogramm 2023 vorgestellt und dabei als "paradoxe Intervention" im urbanen Raum Widersprüchlichkeiten aufgegriffen und in Konzepten und Themen auf Nachhaltigkeit überprüft. "MQ goes green" als Schwerpunktthema ist in einen relevanten gesellschaftlichen Diskurs gesetzt, der sich immer wieder an den Nahtstellen von Kunst und Sachzwängen entzündet.
Der in der Zwischenzeit schon etwas überstrapazierte Diskurs ökologischer Fehlentwicklungen und ewig uneinlösbaren politischen Heilsversprechen, führt auch im MQ zu einer künstlerischen Neuausrichtung, die zaghaft versucht sterilen, minimalistischen Landschaften und artifiziellen Materialien und Formen mit Begrünung neue Akzente zu verleihen. Um die Vision eines energieeffizienten Kulturareals voranzutreiben, sind sowohl inhaltliche als auch technische Projekte geplant. Im Februar setzt sich im MQ Freiraum die Ausstellung "LandRush" von Frauke Huber und Uwe H. Martin mit den sozialen und ökologischen Auswirkungen globaler Landwirtschaft auseinander und auf dem MQ Vorplatz richtet Anita Fuchs ein "Versuchsfeld" ein.
Sie wird über einen Zeitraum von vorerst zwei Jahren eine 250m2 große grüne Fläche beforschen und entwickeln. Judith Fegerl wird mit "Solar MQ" ein Skulpturenprojekt im Haupthof umsetzen mit Photovoltaikmodulen und Stahl. Das Haus des Baumes des Künstlers Johannes Franz-Figeac zeigt als begehbare Kunstinstallation am Vorplatz das spannungsgeladene Verhältnis des Menschen zur Natur und die Bedeutung des Waldes in Zeiten des Klimawandels, wobei sich die didaktische Frage stellt, wie die Besucher*innen das Angebot einer Rückbesinnung auf natürliche Lebensformen interpretieren oder doch nur darin Spiel und Spaß vermuten. Wie immer wird aber ein vielfältiges Rahmenprogramm die vielen Kunstprojekte begleiten.